TEXTLANDSCHAFT

Texte über Texte


 

&...Lutz Seiler. Titel seines Gedichtbandes: ‘berührt/geführt’ - Schachregel, die unangenehme Folgen für den haben kann, der die Sehnsucht seiner Finger, die Figuren, über die er entscheidet, zu berühren, nicht beherrscht; der Titel erinnert an Ideologisches und Erotisches. ‘Das ist eine klug gewählte Eröffnung.’ Ich bin kleinbürgerlich, trinke am Sonntagabend Bier und scheue kein Urteil: „Die Gedichte sind alle o.k., nur eins ist nicht erträglich: da ist ‘herz der sache’, ‘schmerzgekrönt’ drin; ‘gehört zusammen, selbsterfahrung / und welterfahrung’ kann ich nicht lesen, ohne daß mir vor Verblüffung, daß das ein Dichter sagt, der Unterkiefer nach unten klappt. Einige Gedichte aber machen diesen Schauer unter der Haut und dieses Starremoment im Hirn - ‘PECH & BLENDE’ ‘MEIN SPINT, IST TOT, JEDOCH’ ‘DREUNDSECHZIG’ ‘WÖLFE’ ‘IM LOUVRE DER TIERE’ ‘SIE HABEN MIR JA ALLES KAPUTT GEMACHT MONSIEUR’

‘(ALSO TÖTEN SIE DIE WÜSTE)’ -

das ist ein Lustgefühl, wegen dem ich in Lyrik lese.

Das will man nicht zerreden.

 

 

©: Impressum