TEXTLANDSCHAFT

Texte über Texte


 

Die preisgekrönte Teilgeschichte ist "Das strahlende Getto".
Anfang: "Die Demut ist wie ein Stein, den du dir selber an den Fuß kettest...", Ende: "Sie schlagen die gezeichneten Tasten gewissenhaft an, während der Plattenspieler die Sonate wiedergibt. Ich sitze mit einer Stricknadel neben ihnen und verfolge die Griffe. Und ich klopfe den Takt. Wenn sie danebengreifen, klopfe ich ihnen auf die Finger. Wenn man im Getto wohnt, so ist das kein Grund, ein Instrument mangelhaft zu beherrschen." Dazwischen eine Erzählung über das Zusammenleben von Menschen, Tieren, Armut und Müll.

"Ein Gedanke störte den goldenen Draht. Und mit ihm die Scheibe. Gleichzeitig trübte er das Bild des Zimmers. Je nach dem Winkel, aus dem man es betrachtete. Der Perspektive, für die man sich entschieden hatte." Wenn sich die Sonne rot in Fensterglas spiegelt, sieht es aus, als brenne Feuer. "Fenster in Flammen" von Carmen Francesca Banciu (Rotbuchverlag). Sie erzählt mittels Geschichten, in denen Menschen über sich oder andere Menschen erzählen, die Geschichte von der Suche nach einem eigenen Sprachstil, begann mit Wendungen wie "Mann in der Blüte seiner Jahre", "wahre Sinuskurve von Duft aus seinen Träumen", lästerte: "Unsere Bemühungen, das richtige Wort an die richtige Stelle zu setzen... Wörter zu vermehren wie die Maschen auf einer Stricknadel... Maria-Maria spült immer noch in ihrer Kochnische Geschirr ab... Unabhängig davon, ob wir nun meinen, sie sei... Maria-Maria spült in aller Stille das Geschirr. Noch nie habe ich einen lächerlicheren Satz als diesen gelesen."...
klagte: "Skalpell aus Wörtern, die mit Kreide in die Wunde eines Gedichtes geschrieben wurden."
endete: "Ironie ist Feigheit", "Wem nützt es, wenn man über Gemeinplätze lacht. Sie wird sie schlicht und einfach vermeiden", aber: "Wie lebt man von diesem Augenblick an weiter."

Es macht Neugier auf die Fortsetzung.

 

 


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